Bomberabsturz im Zugersee – Seniorenhöck
Seniorenhöck mit Bildervortrag und musikalischer Unterhaltung vom 23. März 2022
Nach Corona geschuldeten Absagen durfte wieder zu einem Seniorenhöck in die Aegerihalle eingeladen werden. Dieser wurde musikalisch eröffnet durch «Üsä Val».
Antoinette Moser war es vorbehalten, die zahlreich erschienen Seniorinnen und Senioren mit einem liebevollen «Grüezi» willkommen zu heissen. Speziell begrüsste Sie den Musikanten, sowie den Referenten Oskar Rickenbacher. Dabei erwähnte sie, dass der heutige Bildervortrag über den Bomberabsturz im Zugersee schon seit rund zwei Jahren in Planung war und keinesfalls irgendeinen Bezug zu den momentanen schrecklichen Ereignissen in Osteuropa habe! Aber es hätten sich viele der älteren Generation an dieses spezielle Ereignis im letzten Weltkrieg zurückerinnert oder waren sogar Zeitzeugen davon.
So warteten alle Besucher gespannt auf die Ausführungen und Bilder, die Oskar Rickenbacher in seinem Fundus zum Bomberabsturz im Zugersee gesammelt und ihn bis heute fasziniert hatten.
Er habe den Überflug des Bombers als Fünfjähriger erlebt und hatte Angst, dass nun bald auch Bomben fallen werden. Radio Beromünster habe ja während des Zweiten Weltkriegs immer Bombardierungen in den Kriegsgebieten gemeldet, aber auch in der Schweiz.
Am 16. März 1944, als der US-Bomber plötzlich über Zug geflogen kam, habe er sich unter einer Aussentreppe des Wohnhauses versteckt. Der US-Bomber, eine viermotorige B-17G musste auf dem Zugersee notlanden und versank.
Die Maschine, wegen ihrer Rundumbewaffnung die «Fliegende Festung» genannt, war am frühen Morgen in England losgeflogen. Ziel war die Zerstörung der Messerschmitt Flugzeugwerke im deutschen Augsburg. Östlich von Stuttgart, bei Schwäbisch Gmünd, seien die Bomber jedoch von deutschen Jagdflugzeugen angegriffen worden. Bei dieser Luftattacke wurde die «Lonsome Polecat», wie das Flugzeug hiess, an zwei Motoren und Bug getroffen und schwer beschädigt.
Zwei Mitglieder der zehnköpfigen Bombercrew wurden durch den Beschuss zudem verletzt. Der US-Pilot (Bob Meyer) scherte mit seiner beschädigten Maschine schliesslich aus dem Bomberverband aus und flog Richtung Schweiz um weiter nach Spanien zu fliegen. An der Schweizer Grenze fingen Schweizer Jagdflugzeuge die Maschine ab und versuchten, sie zum Flugplatz Dübendorf zu lotsen. Der Pilot wollte aber nach Spanien, doch wegen den stark verschneiten Berner Oberländerbergen musste der Pilot abdrehen. So flog er schliesslich über den Urnersee, Goldau, Zug, Richtung Baar.
Über Baar gab der Pilot den Befehl, dass die Besatzungsmitglieder mit dem Fallschirm abspringen sollten. Der Navigator verletzte sich dabei tödlich, weil sich sein Fallschirm nicht rechtzeitig öffnete. Der 22-jährige Pilot blieb dagegen an Bord und steuerte die Maschine zurück auf den Zugersee. Mit einer grossartigen Leistung und viel Geschick notwasserte der Pilot. Er stieg aus dem Cockpit und sprang ins Wasser.
Er wurde bald durch die Gebrüder Henggeler in ihr Ruderboot aufgenommen und in der Unteraltstadt an Land gebracht. Der Bomber versank kurz vor 13 Uhr ausserhalb des Casinos. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der viermotorige US-Bomber durch den Tankstellenhalter Martin Schaffner aus 45 Metern Tiefe gehoben und am 25. August 1952 brachte man das Wrack hinter dem heutigen Bootshafen, an Land. Der Ami Bomber wurde in Zug und an vielen Orten ausgestellt und konnte für ein Eintrittsgeld von Franken 1.10 bestaunt werden. 1972 wurde er schliesslich verschrottet.
Um die mit viel Herzblut von Oskar Rickenbacher erzählte Thematik zu verarbeiten, wurde wiederum ein gutes Zabig serviert. Dieses wurde sehr lobenswert von der Käserei Oberdorf, Agnes u. Marzell Gwerder, sowie von der Party Chuchi, Barbara und Peter Iten gesponsert.
Zum Ende dieses interessanten Anlasses dankte Antoinette Moser nochmals herzlich dem Referenten und dem Musikanten für ihr Engagement, den Besuchern für die Teilnahme, sowie ihrem Team für die hervorragende Zusammenarbeit.
Für den Seniorenhöck
Max Büchi