Frohes Alter Oberägeri

Im Emmental auf Gotthelfs Spuren

Ausflug vom Frohen Alter Oberägeri

Mit grossem Interesse stiegen 50 Seniorinnen und Senioren am 14. Juni  2023 in den Albisser-Car, den Fahrer Paul sicher von Oberägeri ins Emmental und wieder heim chauffierte. Wegen Umfahrungen nahm er dabei auch abenteuerliche Wege, die eher für Traktoren bestimmt sind. Zudem wählte er Überlandstrecken statt Autobahnen, die uns die Reise zum Genuss werden liess – mit Weitblick, vorbei an Dörfern, Weiden mit Vieh und Pferden, ja sogar einigen Störchen, vorbei an von rotem Mohn umrandeten goldenen Kornfeldern, sowie Hügeln und Waldstücken. So passierten wir die Sempacher Schlachtkapelle und die Klinik St. Urban.

Tor zum Emmental

Auf unserem ersten Zwischenhalt im Landgasthof zur Linde Wynigen, Tor zum Emmental,  gab es Kaffee und Gipfeli. Hier stiess die Gotthelf-Kennerin Stini Gerber, eine waschechte Emmentalerin, zu uns.

Gotthelf-Kennerin, Stini Gerber

Sie begleitete uns vorbei an der als Naturdenkmal geschützten Heuweglinde nach Brechershäusern zum Glunggenhof mit dem 1681 erbauten Haus mit Schindeldach.

Aus dem 18. Jahrhundert stammende Holzhäuser prägten die vorbeiziehenden Dorfbilder. Schön zurechtgemacht und mit Blumen geschmückt zeugen die grossen Höfe mit Stallungen und Speicher von der Blütezeit der Emmentaler Landwirtschaft. Ausserdem  fielen die riesigen Walmdächer auf, die teilweise fast zum Boden reichen, geeignet für Solarzellen.

Der Glunggenhof

Der Glunggenhof  bildete seinerzeit die Kulisse zu den Gotthelf-Filmen Ueli der Pächter und Ueli der Knecht des Regisseurs Franz Schnyder. Albert Bitzius – seit seinem Roman der Bauernspiegel (1837) trug er das Pseudonym Jeremias Gotthelf – wurde 1797 in Murten geboren, war seit 1832 reformierter Pfarrer von Lützelflüh, wo er 1854 starb.

Im kühlenden Schatten der Linde des Glunggenhofs gab uns Stini Kostproben aus Gotthelfs Werken, dessen Geschichten übrigens stets gut enden, zum Besten. Mit klarer, gut verständlicher Stimme, zitierte sie im für Gotthelf typischen Gemisch aus Hochdeutsch und berndeutscher Mundart einige Passagen, die uns zum Schmunzeln brachten.

Auf der Weiterfahrt  liessen wir genussvoll unsern Blick über das Hügelmeer des Emmentals schweifen. Gewellte Flickteppiche mit seinen Wiesen und Wäldern, verstreuten Weilern und einzelnen Höfen. Das ist die Landschaft Gotthelfs.

Angekommen im idylischen  Dürrenroth im Bären, welcher 2000 zum historischen Restaurant gekürt wurde, genossen wir ein feines Mittagessen.  

Auf der Terrasse des Restaurants Tannenbad, nach einer kurzen Fahrt, wurde uns  ein traumhaftes Dessert serviert, wie zum Beispiel riesige Meringue nach Wunsch mit Eis und Sahne. 

Zufrieden mit vielen schönen Eindrücken von Gotthelfs Spuren, welche uns Stini auf ihre humoristische, kompetente Art und Weise näher brachte, ging es durch Burgdorf und via Sursee wieder ins Ägerital. Einen grossen Dank gehört  Priska, welche diesen bemerkenswerten Ausflug organisierte.

Für das Team vom Frohen Alter
Christine Stucki

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